Nachdem die Tabakindustrie Dresdens 1944 dem „Metallwerk Striesen“ ihre Räumlichkeiten überlassen musste, wurde auch eine Gruppe von 500 Juden aus dem KZ Stutthof in der deutschen Rüstungsindustrie eingesetzt. Fast alle von ihnen waren über das KZ Auschwitz-Birkenau überstellt worden und stammten größtenteils aus dem polnischen Lodz, wo sie im Metallressort des Ghettos Litzmannstadt gearbeitet hatten.
Infolge der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 wurde ein Teil der Häftlingsbelegschaft ins nahe Pirna zum Außenlager Mockethal-Zatzschke evakuiert. Später wurden etliche der Frauen über Zwodau nach Neu Rohlau (Außenlager des KZ Flossenbürg) abtransportiert, während die bis zuletzt in Dresden verbliebenen jüdischen Häftlinge entlang der Elbe nach Theresienstadt marschieren mussten.
Unter den KZ-Häftlingen des Lagers befanden sich ganze Familien. Mit drei Generationen und Deportierten im Alter zwischen 4 und 68 Jahren stellt das Außenlager bei Bernsdorf & Co. (Schandauerstraße) ein Ausnahmephänomen im nationalsozialistischen Lagersystem dar.
Pascal Cziborra hat den Schicksalen der ehemaligen Häftlinge nachrecherchiert. Mehr als 80 Personen kamen nachweislich ums Leben. Etliche geflohene Juden wurden von deutschen oder tschechischen Zivilisten versteckt.